STURM!

Die dicke Luft löst sich langsam auf, lässt sich wieder atmen. Der Regen tropft erst langsam, dann schneller auf die Schulter und rollt perlend den Arm herab. Und dann der Schlag. Der Frust lässt die Erde erzittern. Unbändige Wut entlädt sich in einem riesigen Leuchtfeuer, der Hammer zerschlägt alles, was ihn trifft. Die Druckwelle verwirrt die Tropfen. Panisch stürzen sie sich in die Tiefe. Herrlich! Endlich wird es kühler. Das Chaos ist unbeschreiblich. Nun kommt der Wind. Er reißt alles mit sich, Äste und ganze Bäume fliegen durch die Luft. Ich stehe mittendrin und genieße die Verwirrung. Die Tropfen tun nicht weh. Die Blätter, die mir entgegenfliegen sind auch ganz angenehm auf der Haut. Das ist das Leben, das spüre ich. Einem Herzschlag gleich attackiert der Himmel die Erde. Schwarze Wolken rollen wie Panzer über den Wald, die Geschosse treffen nur die Größten und Stärksten, ich bin zu klein, zu unbedeutend. Es wird ruhiger. Die Munition ist erschöpft, die Erde hat wieder gesiegt. Menschen treten vor die Tür und stellen schimpfend Mülltonnen wieder auf. Plötzlich ist alles still. Es gibt keinen Regen mehr, nichts tropft auf meine Hand.

Die Sonne geht auf. Der Sturm ist vorbei.